Klopapier, Nudeln oder Mehl? Amerikaner horten Cannabis!

Klopapier, Nudeln oder Mehl? Amerikaner horten Cannabis!

Während Menschen hierzulande zentnerweise Nudeln, Mehl und vor allem Klopapier horten, um daraus exquisite Kreationen zu zaubern, folgen die Amerikaner dem Beispiel der Niederländer. Schon vor Wochen begannen viele Niederländer damit, Gras zu horten – lange Schlangen wie beim Schlussverkauf inklusive. Jetzt ist es auch in den USA soweit.

Bis zu 66 Prozent mehr Absatz

Auch in den USA sind Kneipen, Diners und Restaurants sowie viele andere Läden geschlossen. Genau das beschert den Coffee-Shops aktuell einen Ansturm von Cannabis-Konsumenten. Die Aussicht auf eine wochenlange Ausgangssperre treibt viele Menschen dazu, sich schon einmal mit Cannabis einzudecken. Ob Sorten wie die legendäre Amnesia dabei einen höheren Absatz haben, ist bisher nicht bekannt.

Für die in den USA noch junge Branche ist der Run zumindest aktuell ein Segen. Allein der in Kalifornien ansässige Online-Händler „Eaze“ konnte am vergangenen Montag Bestellungen verbuchen, die 38 Prozent über dem Jahresschnitt liegen. Bei den Pick-Up-Geschäften in den US-Bundesstaaten Washington und Colorado stieg die abgesetzte Cannabis-Menge sogar um 66 Prozent.

Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie

Cannabis-Hamsterkäufe tätigen dabei nicht nur Lifestyle-Konsumenten. Viel wichtiger sind die Cannabis-Erzeugnisse für Menschen, die auf medizinisches Marihuana zur Therapie schwerwiegender Erkrankungen angewiesen sind. Um die Versorgung für alle Nachfrager sicherzustellen, fahren zahlreiche Produzenten und Shops in den USA ihre Kapazitäten massiv nach oben.

Die „Glass House Group“ etwa setzt auf zusätzliche Lieferfahrzeuge. Das ist auch notwendig, da viele Menschen entweder aus Vorsicht oder wegen schwerwiegender Erkrankungen auch in den USA nicht einmal zum Einkaufen gehen. Zum Schutz von Kunden und Mitarbeitern satteln viele Shops mittlerweile auch auf Terminvergabe und „Abholung am Bordstein“ um.

Sich in der Krise einfach mal gut fühlen

„Die Leute wussten, dass sie etwas brauchen würden – nicht nur um womöglich eine mehrere Wochen lange Zeit des Festsitzens zu Hause auszuhalten, sondern einfach auch um sich gut zu fühlen,“ so Cali Manzello von „The Apothecarium“.

Wenn wir die Geschehnisse in den USA betrachten, wo Cannabis in den meisten Staaten mittlerweile zumindest für medizinische Zwecke legal ist, bleibt eine Frage: Wie sieht es eigentlich im restriktiven Europa bzw. in Deutschland aus? Blüht aktuell der Schwarzmarkt durch Hamsterkäufer? Wir werden es wohl offiziell nie erfahren.