CBD gegen Angststörungen – Neue Studie macht Angstpatienten Hoffnung
- 26. Juli 2019
- Cannabidiol, News
Cannabidiol (CBD) ist dank seiner zahlreichen potenziell positiven Wirkmechanismen mittlerweile in aller Munde. Immerhin konnten diverse Studien bereits eine schmerzlindernde, entzündungshemmende und beruhigende Wirkung belegen. Aber auch für die Behandlung von Angststörungen scheint sich CBD anzubieten. Das jedenfalls bestätigt nun eine neue Studie und schafft damit Hoffnung für Betroffene, die an einer Angststörung leiden und diese gerne in den Griff bekommen möchten.
Auch hierzulande sind Angststörungen ein weit verbreitetes Phänomen. Das gilt vor allem für die sogenannte „Soziale Phobie“, die besonders häufig auftritt. Laut offiziellen Zahlen leiden allein in Deutschland rund sieben Prozent der Gesamtbevölkerung an einer Sozialen Phobie. Allerdings gehen Mediziner und Psychologen von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Die wahre Anzahl der Menschen, die unter einer sozialen Phobie leidet, wird daher auf bis zu zwölf Prozent geschätzt.
Typisch für eine soziale Phobie ist die Sichtweise, von anderen Menschen als peinlich, merkwürdig oder gar lächerlich wahrgenommen zu werden. In der Folge zeigen Patienten in sozialen Situationen charakteristische Symptome wie Zittern, Erröten, starken Harndrang, die Angst zu erbrechen und einen stärkeren Drang zum Stuhlgang.
Im Rahmen einer neuen lehrstuhl- und universitätsübergreifenden Studie wurden nun die Auswirkungen der Einnahme von Cannabidiol auf die Ausprägung einer klinisch bestätigten Angststörung untersucht. Bei dieser Untersuchung handelte es sich um eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie.
Dabei wurden die Probanden zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei eine Gruppe den tatsächlichen Wirkstoff und die andere Gruppe ein wirkstoffloses Placebo erhielt. Bei den insgesamt 37 Teilnehmern der Studie handelte es sich ausnahmslos um Menschen, die an einer klinisch bestätigten Angststörung leiden und ansonsten zum Zeitpunkt der Studie keine weiteren Erkrankungen aufwiesen.
Vor dem Beginn der Studie mussten die Probanden einen Fragebogen bezüglich der Ausprägung ihrer Phobie mitsamt Szenarien und Kontrollfragen ausfüllen. Im Anschluss erhielten die 19 Probanden der CBD-Gruppe für 30 Tage eine Behandlung mit täglich jeweils 5 x 2 Tropfen eines 15-prozentigen CBD-Öls. Die 18 Teilnehmer der Vergleichsgruppe dagegen bekamen Rapsöl in der gleichen Dosierung.
Die tägliche CBD-Dosis betrug dabei 50 Milligramm. Interessanterweise liegt die gewählte Dosis damit deutlich niedriger als die bei anderen Studien verwendete Dosierung von bis zu 600 Milligramm pro Tag. Nach dem Ablauf des Studienzeitraums galt es, erneut einen Kontrollfragebogen auszufüllen. Die Angstwerte wurden dabei anhand einer Skala von 1 (kein Unwohlsein) bis 5 (sehr großes Unwohlsein) erhoben.
Wie zu erwarten blieben die Angstwerte bei den Studienteilnehmern aus der Placebogruppe nahezu unverändert. Ganz anders stellte sich das Ergebnis der CBD-Gruppe dar. Hier verbesserten sich die erhobenen Angstwerte bei 17 von 19 Probanden. Lediglich bei einem Studienteilnehmer blieben die Werte gleich, während sie sich bei einem weiteren Teilnehmer im Rahmen der 30 Tage sogar verschlechterten.
Im Durchschnitt sanken die Angstwerte der CBD-Gruppe um rund 32 Prozent. Gerade vor dem Hintergrund der vergleichsweise geringen Dosierung von nur 50 Milligramm pro Tag ist das erstaunlich.
Mit dieser Untersuchung belegt eine weitere Studie, dass die Einnahme von Cannabidiol bei der Behandlung von Angststörungen eine wichtige Rolle spielen kann. Allerdings sind die Ergebnisse dieser Studie insoweit limitiert, als dass die Stichprobe zu klein ist, um eine allgemeingültige Aussage über die potenzielle Heilwirkung von CBD bei Angststörungen wie der Sozialen Phobie zu treffen.
Dennoch ist es ein weiterer Schritt auf dem Weg dahin, CBD als zumindest therapiebegleitendes Werkzeug zu etablieren. Womöglich könnte damit in Zukunft auch die Anzahl der Fälle sinken, in denen die Verordnung von starken Psychopharmaka notwendig ist. Unter dem Strich sind aber weitere Forschungen notwendig, um künftig die Entwicklung von offiziellen Pharmapräparaten auf CBD-Basis zu ermöglichen.