Amsterdam will Zugang zu Coffeeshops für Touristen beschränken
- 19. Februar 2021
- News
Amsterdam ist seit Jahrzehnten das Sehnsuchtsziel vieler Cannabisfreunde aus aller Welt, die sich vor historischer Kulisse völlig legal dem Cannabis-Genuss hingeben möchten. Dieser sanfte Drogentourismus schlägt den Verantwortlichen der niederländischen Metropole aber vermehrt auf den Magen. Nun will Amsterdam Touristen den Zugang zu Coffeeshops verbieten.
Hand aufs Herz: Hunderttausende der Millionen Amsterdam-Besucher statten der Stadt nicht nur wegen Grachten, urigen Häuschen und Frikandeln einen Besuch ab. Bei vielen steht der Besuch in einem Coffeeshop ganz oben auf der Prioritätenliste. Wie die regierende Bürgermeisterin Femke Halsema berichtet, ist der Andrang für die Stadt und die Bewohner zunehmend zu einem Ärgernis geworden.
„Amsterdam ist eine internationale Stadt und natürlich wollen wir Touristen anziehen, aber wir möchten, dass sie wegen der Vielfalt, der Schönheit und der kulturellen Einrichtungen kommen“, so die Bürgermeisterin in einem Brief an den Stadtrat. Ziel der Bürgermeisterin ist es, den „Ort des sanften Drogentourismus“ weniger attraktiv zu machen.
Um dieses Ziel zu erreichen, will die Bürgermeisterin nicht Einheimischen den Zutritt zu Coffeeshops und anderen Verkaufsstellen für legales Cannabis verbieten. Realisiert werden soll das Vorhaben unter anderem mit einem Clubausweis, der nur an niederländische Staatsbürger ausgestellt werden soll. Wie genau das Verbot tatsächlich umgesetzt werden soll und wann es in Kraft tritt, steht aber ebenso noch in den Sternen wie die notwendige Zustimmung des Stadtrates.
Es ist zu befürchten, dass das geplante Verbot für die Stadt und die gesamte Region nach hinten losgeht. So könnte die Zahl der Touristen, die auch an anderer Stelle viel Geld in Amsterdam lassen, deutlich zurückgehen. Ein weiteres Problem bringt Joachim Helms in seiner Rolle als Sprecher des Verbands der Coffeeshop-Händler ins Spiel:
„Leute wollen ihren Joint rauchen. Wenn das nicht im Coffeeshop geht, dann kaufen sie es auf der Straße.“ Die Folge des Verbots könnte ein florierender Schwarzmarkt inklusive einem Aufblühen der organisierten Kriminalität sein. Damit wäre weder den Touristen noch den Anwohnern oder der Stadt geholfen. Einmal ganz von den verpassten Steuereinnahmen abgesehen.