Demecan: Deutsches Cannabis-Startup sammelt sieben Millionen Euro ein
- 14. Oktober 2019
- News
Nachdem zuletzt vor allem das Ausland in Sachen Cannabis-Industrie von sich reden gemacht hat, gibt es nun auch hierzulande gute Nachrichten. Das gilt zumindest für medizinisches Cannabis. Demnach hat das in Berlin ansässige Start-Up Demecan in einer Finanzierungsrunde von interessierten Investoren satte sieben Millionen Euro abgesahnt.
Millionenschwere Investitionen in Cannabis-Unternehmen kannte man bisher nur aus den USA, Kanada und anderen Ländern, die auf dieser Schiene etwas liberaler unterwegs sind. Mit Demecan hat sich aber nun endlich auch das erste deutsche Cannabis-Start-Up eine millionenschwere Investition geangelt. Damit erreichte das Unternehmen, das als Vorreiter der deutschen Cannabis-Industrie gilt, einen Meilenstein. Immerhin möchte die Geschäftsleitung das Geld laut Informationen des Gründerportals Gründerszene in den Bau einer Produktionsanlage bei Dresden investieren.
Wie die Gründer Constantin von der Groeben, Adrian Fischer und Cornelius Maurer in einem Interview betonten, werde das eingesammelte Geld allerdings nicht ausreichen, um die Kosten für die Anlage komplett zu decken. Immerhin muss das Unternehmen beim Umbau des Firmengebäudes zahlreiche hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen. „Wir bauen eine Hochsicherheitsanlage“, so von der Groeben gegenüber „Gründerszene“. Kein Wunder, besteht der Gesetzgeber doch beispielsweise auf mindestens 24 Zentimeter dicken Stahlbetonwänden.
Mit der Finanzspritze der Investoren möchte Demecan in den kommenden vier Jahren mindestens 2.400 Kilogramm Cannabis-Blüten für medizinische Zwecke produzieren. Als Produktionsstart ist aktuell Ende 2020 angepeilt. Interessanterweise hat die Deutsche Cannabis-Agentur bereits zugesichert, dem Start-Up jährlich 600 bis 900 Kilogramm abzunehmen. Darüber hinaus hat Demecan große Visionen und möchte, ähnlich wie das Unternehmen Cannamedical, in den Markt für Cannabis-Medikamente einsteigen.
Demecan ist aktuell eines von nur drei Unternehmen in Deutschland, das im Mai 2019 eine Lizenz für den Cannabis-Anbau erhalten hat. Neben Demecan sind dies Aphria und Aurora, ihrerseits Tochterunternehmen von kanadischen Cannabis-Größen. Auch wenn es viele nicht für möglich halten, so ist Deutschland aktuell bereits der weltweit drittgrößte Markt für medizinisches Cannabis. Bis 2024 soll der Wert der deutschen Cannabis-Branche nach Expertenschätzungen sogar bereits auf 1,2 Milliarden Euro anwachsen.
Solche Aussichten und Ziele machen deutlich, warum auch hierzulande Investoren mit den Hufen scharren. Hinter der millionenschweren Investition stehen zwei Investoren. Allen voran die Venture-Capital-Gesellschaft BTOV Partners, die in der Vergangenheit vor allem für Investitionen im Tech-Sektor bekannt war. Der zweite Investor ist ein sogenanntes Family Office. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die ein Familienvermögen verwalten und dieses gezielt investieren. Nach Recherchen von Gründerszene im Handelsregister handelt es sich dabei um eine Beteiligungsgesellschaft, die im Besitz von Bernhard Schadeberg, dem Chef der Krombacher Brauerei ist.