Start-up Cannovum plant Cannabis-Revolution in Deutschland
- 8. Januar 2021
- News
Deutschlands Cannabis-Politik ist nicht nur in den Augen vieler Cannabis-Konsumenten ziemlich „altbacken“. Auch immer mehr Investoren und Unternehmer beginnen, Morgenluft zu wittern. Wenn die Politik hierzulande endlich die Schleusen öffnet, möchte Pia Marten mit ihrem Start-up Cannovum ganz vorne mit dabei sein und den Markt auf Links drehen.
Was wird aus einem kleinen Mädchen, das sich nichts sehnlicher wünscht, als Meerjungfrau zu werden? Was wird aus einer jungen Frau, der ein Angestelltenjob zu öde und eine deutsche Uni zu angestaubt ist? Ganz einfach: Eine junge Entrepreneurin, die in den Niederlanden ein International Business-Studium absolviert hat und mit der von ihr gegründeten Cannovum AG nun den Ruf von Cannabis in Deutschland aufpolieren möchte.
„In Deutschland hat Cannabis immer noch einen total schlechten Ruf. […] Cannabis ist nicht nur Drogen, Weed und high sein. […] Ich will zeigen, dass Cannabis noch mehr sein kann. Deutschland braucht eine Cannabis-Revolution“, so die Unternehmerin in einem Interview mit dem „Handelsblatt“.
Der Fahrplan des erst im Jahr 2019 gegründeten Unternehmens ist ambitioniert. Dass das Ganze vor allem auf der Schiene des medizinischen Marihuanas funktionieren könnte, ist unter anderem dem Co-Gründer zu verdanken. Marius Koose bringt immerhin 14 Jahre Erfahrung als Pharmamanager bei Bayer mit. Aktuell beschäftigt das Unternehmen bereits zehn Vollzeitmitarbeiter und verfügt über ein Kapital von über einer Million Euro.
Damit möchte sich die Cannovum AG als Großhändler für medizinisches Cannabis etablieren. Die notwendigen Handelslizenzen für den Markteintritt sind ebenso vorhanden wie das nötige Kleingeld. Dieses stammt unter anderem von den Blockchain-Investoren Robert Küfner und Florian Reike.
Geht es nach der Ansicht von Wirtschaftsanalyst Alfredo Pascual, stehen die Zeichen auf einen boomenden Cannabis-Markt in Deutschland gut. Allein seit 2017 hat sich der Cannabis-Markt hierzulande gut verdreifacht. „Deutschland ist ohne Zweifel der größte Markt für medizinisches Cannabis in ganz Europa.
Er ist sogar so groß wie alle anderen europäischen Märkte zusammen“, so der auch aus dem „Marijuana Business Daily“ bekannte Autor. Das große Potenzial bestätigen auch die britischen Analysten von Prohibition Partners im „German Cannabis Report“. Von einem Marktvolumen von geschätzt 350 Millionen Euro soll der Markt schon bis 2028 auf gut 7,7 Milliarden Euro anwachsen. Die Wachstumschancen für die Cannovum AG sind daher immens. Allerdings sollte nicht unter den Tisch fallen, dass in Deutschland derzeit gut 60 bis 80 Start-ups ebenfalls ein Stück von der Torte abhaben möchten. Von Cannabis-Größen wie Aurora oder Canopy Growth einmal ganz abgesehen.
„Bis Ende 2021 wollen wir in Deutschland rund eine Tonne Cannabis vertreiben. […] Wir wollen mit Aufklärungsarbeit aber auch dazu beitragen, dass das ganze Thema enttabuisiert wird und ein Umdenken in der Gesellschaft stattfindet.“ Die Ambitionen der Gründerin sind enorm. Damit macht sich das Unternehmen aber nicht nur für Konsumenten und Patienten interessant.
Immerhin laufen auch bereits die Vorbereitungen für den Börsengang des Unternehmens. Auch hier sind die Ziele von Pia Marten nicht gerade klein gesteckt: Sie möchte nichts weniger als die jüngste Vorständin eines an der deutschen Börse gelisteten Unternehmens werden. Wir drücken die Daumen!